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By Sarah Gebhardt

Kalorien zählen - muss das sein?

Es klingt ja immer so einfach - wer abnehmen möchte, muss weniger Kalorien essen, als verbraucht werden und schon purzeln die Pfunde. Kalorien zählen kann ein hilfreiches Werkzeug sein - oder einen in den Wahnsinn treiben! Deswegen schauen wir uns jetzt Vor- und Nachteil an und erforschen sinnvolle Alternativen.

Was sind eigentlich Kalorien?

Kalorien sind nicht anderes als ein Messwert, der die Energie von Lebensmitteln angibt. Alternativ wird der Begriff Brennwert genutzt, denn tatsächlich verbrennt man Lebensmittel zu Asche, um den Kaloriengehalt zu messen. Das ist - zum Glück - nicht dass, was in unserem Körper passiert. Auch wenn man umgangssprachlich sagt, dass man durch Bewegung Kalorien verbrennt.

Vorteile - warum Kalorien zählen hilfreich sein kann

Ich habe selbst drei Wochen lang Kalorien gezählt, als ich am Beginn meiner Abnehm-Reise stand. Ich fand das damals sehr hilfreich, denn ich hatte das Gefühl für angemessene Portionen verloren. Mir war zum Beispiel nie aufgefallen, dass ich meinem Mann und mir gleich große Portionen angedeihen ließ. Und das, obwohl mein Mann größer und schwerer ist. Ich war auch schockiert, wie viele Kalorien in gesunden Lebensmitteln stecken - Haferflocken, Reis, Nüsse, meine geliebte Erdnussbutter. Ich habe alles weiterhin gegessen, aber die Portionen angepasst. Und das ist ein weiterer Vorteil des Kalorienzählens - kein Lebensmittel ist verboten. Wer gerne Pizza isst, kann sich ausrechnen, wo man Kalorien sparen kann. Vielleicht gibt es Mittags nur einen leichten Snack, wenn Abends Pizza geplant ist.

Kalorien zählen wird zwar oft verteufelt, doch es hat definitiv auch positive Seiten. Man kann einiges dabei lernen und es gibt keine verbotenen Lebensmittel. Mir gab es Sicherheit, zu wissen, dass ich nicht zu viel und nicht zu wenig esse.

Wenn Kalorien zählen schiefgeht - schwerwiegende Nachteile

Leider hat sich Kalorien zählen für mich nicht als langfristige Hilfe herausgestellt. Vor allem mangelte es an der Alltagstauglichkeit. Um Kalorien zu zählen, müssen Lebensmittel genau abgewogen werden - beim Kalorien schätzen liegen selbst Experten grob daneben. Das wiegen kann sehr schnell lästig werden, gerade wenn man (wie ich) gerne viel selbst kocht. Deswegen kann Kalorien zählen dazu verleiten, auf mehr ungesunde Fertiggerichte zurückzugreifen, die bereits genaue Angaben haben. Und wenn man von Freunden zum Essen eingeladen wird, oder im Restaurant sitzt, hat man keine andere Wahl, als Kalorien zu raten.

Keine Aussage über Vollwertigkeit

Kalorien sagen nur etwas über den Energiegehalt aus. Ob etwas Vitamine, Proteine oder Ballaststoffe enthält, erfährt man nicht. So kann man sich kalorienarm auch extrem unausgewogen ernähren. Wer Kalorien zählt, lernt nicht automatisch, wie gesunde, vollwertige Gerichte aussehen könnten.

Mir haben Kalorien zwar geholfen, Portionen besser einzuschätzen, aber eine Freundin machte die gegenteilige Erfahrung. Sie aß nur noch, was ihre Kalorien-App vorschrieb und verlernte, auf ihr Hunger- und Sättigungsgefühl zu hören. Als sie (nach Jahren!) aufhörte, Kalorien zu zählen, fühlte sie sich in den ersten Wochen panisch. Sie war so an die Kontrolle von außen gewöhnt, dass sie kein Vertrauen mehr in ihr Körpergefühl hatte. Dieses Bauchgefühl wieder zu erlernen, war ein langer Weg für sie.

Kalorienangaben - trügerische Sicherheit

Als ich Kalorien gezählt habe, dachte ich, ich wüsste ganz genau, was ich jeden Tag zu mir nehme. Aber wenn man genauer hinschaut, merkt man, dass das Gegenteil der Fall ist. Wie bereits erwähnt, werden Lebensmittel zu Asche verbrannt, um den Kalorienwert zu bestimmen. Unser Körper verarbeitet Lebensmittel natürlich anders und auch ganz individuell. Je nachdem, wie gut wir kauen und wie das Lebensmittel zusammengesetzt ist, wird es anders verdaut. Sogar unsere Darmbakterien haben einen Einfluss darauf! Das alles ist individuell extrem verschieden, deswegen kann man nur sehr grob schätzen.

Auch sind die Angaben auf den Verpackungen nicht zu 100 % korrekt. Natürliche Schwankungen in Lebensmitteln bedeuten, dass die Angaben immer nur einen Durchschnittswert angeben. So vermitteln Kalorienangaben eine trügerisch falsche Sicherheit.

Sport und Kalorien - die perfekte Fehlerquelle

“Wer sich mehr bewegt, kann mehr essen.” Nach diesem Motto stürzen sich viele Abnehmwillige auf Sport. Doch die Angaben zu verbrauchten Kalorien auf Sportgeräten und in Apps sind oft übertrieben hoch. Und so boykottiert man schnell Erfolge, wenn man sich nach dem Sport eine größere Mahlzeit gönnt.

Was mache ich jetzt? Alternative Ideen, die funktionieren

Manche Menschen kommen gut damit klar, über Monate oder sogar Jahre Kalorien zu zählen. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. Welche Alternativen können Sinn machen?

  • Intuitiv essen

Die Methode “Intuitiv Essen” hat in den letzten Jahren viele Fans gewonnen. Hierbei ist Achtsamkeit das wichtigste Werkzeug. Worauf habe ich Appetit, wann habe ich Hunger, wann bin ich satt? Der eigene Körper gibt die Richtung vor. Diese Methode kann gut funktionieren, will aber gelernt sein. Denn unser Bauchgefühl ist leicht von außen beeinflussbar: auch Werbung, Stress oder Langeweile kann zu Hunger führen. Die Signale des Körpers richtig zu verstehen ist ein Lernprozess, der eine Weile dauert. 

  • Portionsgrößen nutzen

Das kennen viele noch aus der Schule: fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag und die (inzwischen etwas angestaubte) Lebensmittelpyramide.

Man kann Teller, Schüsseln und sogar die eigenen Hände nutzen, um geeignete Portionen abzuschätzen. Das kann sehr helfen, wenn das eigene Bauchgefühl etwas eingeschlafen ist und man Richtlinien zur Unterstützung sucht. 

Fazit - Kalorien zählen ist nicht für jeden

Wie alles im Leben hat die Methode des Kalorienzählens viele Vor- und Nachteile. Am Ende entscheiden die eigenen Vorlieben, ob Kalorien zählen wirklich geeignet ist.

Ich fand es hilfreich, ein paar Wochen Kalorien zu zählen. Aber die Erleichterung war auch groß, als ich das wieder aufgegeben habe. Heute hilft mir eine ausgewogene Ernährung, Portionsgrößen und Achtsamkeit, ein gesundes Gewicht zu halten. Aber ein Blick auf die Kalorienangaben von Lebensmitteln ist trotzdem immer wieder erhellend!

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